NFDI4Memory
Bei NFDI4Memory handelt es sich um ein Konsortium für geschichtswissenschaftlich arbeitende Disziplinen, das neben NFDI4Culture, NFDI4Objects und Text+ zu den vier geisteswissenschaftlichen Konsortien innerhalb des Netzwerks Nationale Forschungsdaten Infrastruktur (NFDI) gehört. In NFDI4Memory arbeiten Forschungseinrichtungen sowie Gedächtnisinstitutionen (Archive, Bibliotheken, Sammlungen, Museen) eng zusammen. Ein Schwerpunkt sind Methoden der digitalen Quellenkritik und die Kontextualisierung von Daten. 4Memory zielt darauf ab, historische Daten zu integrieren, die in sehr unterschiedlichen Datenformaten vorliegen und aus zahlreichen spezifischen Anwendungskontexten und Anforderungen resultieren. Dazu gehören u. a. Texte von der Antike bis zur Neuzeit, Bilder, Fotos, Audio- und Videoaufnahmen, Statistiken, strukturierte Daten, Metadaten, Ontologien und Hypertexte. Weitere Schwerpunkte von 4Memory sind personenbezogene Daten, räumliche Strukturen sowie die Veränderung von Klassifikationssystemen und Kategorien im Laufe der Zeit.
Ziele von NFDI4Memory
- Die Sicherstellung der Qualität historischer Daten durch die Festlegung klarer Leitlinien für den Umgang mit Daten und Metadaten
- Die Verbesserung der Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit historischer Daten und Datensammlungen durch die Harmonisierung und Umsetzung klar definierter Standards
- Der Ausbau der Verbindung bestehender Datensammlungen durch Erweiterung der plattformübergreifenden Suchmöglichkeiten und durch die zunehmende Bereitstellung verschiedener historischer Daten für Forschungszwecke
- Die Verbesserung der digitalen Kompetenz von historisch orientierten Geisteswissenschaftler:innen im Hinblick auf die Verwaltung von Forschungsdaten sowie die Förderung eines kulturellen Wandels in historisch orientierten Fachgebieten durch einen aktiven Dialog mit den entsprechenden Gemeinschaften.
Der Arbeitsbereich Mediengeschichte am Institut für Medienforschung ist über Prof. Dr. Stefan Kroll als Mitglied/Partizipient in der Task Area 2 eingebunden. Diese arbeitet mit zwei Arbeitsgruppen in München und Halle (Saale) an der Verknüpfung und Kontextualisierung von geschichtswissenschaftlichen Forschungsdaten, um ein zeitgemäßes Datenmanagement zu ermöglichen und das Fundament für den geplanten 4Memory-Data-Space zu bilden. Sie soll den Grundstein für historisch sensible und eindeutige Norm- und Metadaten legen, forschungsbasierte historische Kategorisierungen herausarbeiten und für die gemeinsame Nutzung für das Semantic Web mit denen von Archiven, Bibliotheken und Museen verknüpfen, um so größere Datenstrukturen und -mengen zu kontextualisieren.