Rostocker Forschungsverbund Historische Demographie

Rostock hat sich in den letzten Jahren zu einem deutschlandweit führenden, auch international anerkannten Zentrum der demographischen Forschung entwickelt. Entscheidend dazu beigetragen haben das „Max-Planck-Institut für demografische Forschung“, demographische Forschungsschwerpunkte an der Universität Rostock sowie Kooperationsprojekte beider Institutionen. Ein Beispiel dafür ist der „Rostocker Forschungsverbund Historische Demographie“, an dem von Seiten des Instituts für Medienforschung Prof. Dr. Stefan Kroll beteiligt ist. Der Verbund untersucht den demographischen Wandel in einer breiten historisch-demographischen Perspektive. Zunächst wurde begonnen, die demographischen Strukturen und Wandlungsprozesse der mecklenburgischen Gesellschaft im 19. Jahrhundert umfassend zu untersuchen – womit ein Beitrag zur Erforschung der Sozialstruktur von Mecklenburg-Vorpommern in historischer Perspektive geleistet werden konnte. Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den am stärksten alternden Regionen Deutschlands – es wird daher oft als Laboratorium bezeichnet, in dem die mit der Bevölkerungsalterung verbundenen Probleme früher und stärker auftreten werden als in anderen Bundesländern. Langfristig sollen, gegebenenfalls in Nachfolgeprojekten, auch zusätzliche Datenbestände aus anderen Bundesländern und weitere Themenfelder der Historischen Demographie erschlossen werden. In diesem Zusammenhang beschäftigte sich ein von der Gerda Henkel Stiftung gefördertes historisch-demographisches Projekt mit dem „Seelenregister“ der vorpommerschen Handels- und Universitätsstadt Greifswald aus dem Jahre 1717.