Unter dieser Überschrift soll ein mittelalterlicher Kulturtransfer vorgestellt werden – ein Fall komplexer, aber völlig friedlicher Mobilität. Konkret geht es um Transferaktionen aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, um deren Akteure und mit ihren Intentionen, um ein Reliquiengeschenk und – damit im Zusammenhang – um einige bedeutungstragende Architekturformen, die aus Paris direkt nach Schwerin transferiert wurden. Dort wurden sie in einem Domneubau verwendet, wobei sie den eigenen Bedürfnissen und Gegebenheiten (Backstein als Baustoff) adaptiert wurden. Diese nun Schweriner Bauformen wurden zum Muster für Großbauten, die heute das Bild der Backsteingotik wesentlich prägen wie die Dome von Schwerin und Lübeck, die Doberaner Klosterkirche und wie einige dominante Stadtpfarrkirchen in Lübeck, Rostock, Stralsund, Wismar, Riga und Malmö.
Schweriner Archivfunde und die Einbeziehung westeuropäischer Quellenbestände bildeten die Grundlage für das Buch „Der Schweriner Dom und König Ludwig IX. von Frankreich. Zum Transfer der Hochgotik in den Ostseeraum“. Daraus sollen einige auch geographisch weitgespannte politische, frömmigkeitsgeschichtliche und architektonische Vernetzungen zur Sprache kommen, welche die Voraussetzungen für den besagten Transfer Paris-Schwerin bildeten.
Zeit: Donnerstag, der 03.07.25, 18:00 Uhr
Ort: Kulturhistorisches Museum Rostock (Der Eintritt ist frei!)
Zoom: https://uni-rostock-de.zoom-x.de/j/63076449055?pwd=SW47ktE9DX4Vq9aAOaZEM49RtMsKWu.1
Referent:Rudolf Conrades
Das restliche Programm der Ringvorlesung finden Sie auf der Seite des Zentrums Mecklenburg: